Wie nachhaltig ist Eis?


Deutsche essen pro Jahr 330 kg Nahrungsmittel, der Anteil an Eis laut Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) sind etwa 4 bis 6 Kilo (ca. 8 Liter Eis). Bei der Eisherstellung kommen viele Zutaten zum Einsatz, die regional nicht zu bekommen sind, zB. Mango, Ananas, Kakao für Schokoladeneis. Sowohl die Herstellung von Milchprodukten als auch die Kühlung sind energieintensiv, was bedeutet, dass Eis nicht völlig nachhaltig ist. Angesichts der aktuellen Probleme sind wir alle gefordert einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Gerade in der Gastronomiebereich gibt es ein hohes Potential zur nachhaltigen Ressourcenschonung.

Welchen Beitrag zur Nachhaltigkeit können Eisgeschäfte leisten?

In der Gastronomie ist seit 2009 ein stetiger Umsatzwachstum zu verzeichnen. Gastronomen haben daher vielfältige Möglichkeiten Zubehöre aus nachhaltigen Materialen zu verwenden und damit maßgeblich zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Es existieren bereits einige Verbände, Zertifizierungen und Richtlinien für Nachhaltigkeit in der Gastronomie, welche als Orientierungen dienen können. 

Im Becher oder in der Waffel? - Plastikverbot und Eisverkauf

Seit 2021 wurde Einweggeschirr vom EU-Parlament verboten. Dazu zählen Einwegbesteck, Eisbecher und Eislöffel aus Kunststoff. Viele Eisliebhaber stehen dem Thema Plastik schon lange kritisch gegenüber. Auch als Betreiber eines Eisgeschäfts setzt man sich mit dem eigenen Image auseinander. Welche Außenwirkung die eigene Marke hat, wird immer wichtiger.

Für manche Eiscafé und Eisdielen scheint die klassische Frage „im Becher oder in der Waffel?“ schon überflüssig zu sein, denn viele Eisgeschäfte entscheiden sich der Umwelt zuliebe für den ausschließlichen Verkauf von Eis in der Waffel. Laut Umfragen ist die Eiswaffel ohnehin die beliebter Variante im To Go Verkauf. Neben den klassischen Eiswaffeln, deren Geschmack schon in unseren Kindheitserinnerungen verankert ist, gibt es mittlerweile auch Eiswaffeln aus Schokoteig, aus Blätterteig oder als Bubble Waffle.

Für Eisliebhaber die nicht auf einen Eisbecher verzichten möchten, gibt es auch hier mittlerweile zahlreiche nachhaltige Alternativen.

Unbeschichtete Papierbecher bzw aus Pappe, Eisschalen aus Bagasse (faserige, gemahlene Überreste, die bei der Zuckerfabrikation nach dem Auspressen von Zuckerrohr oder bei der Gewinnung von Sirup aus Zuckerhirse zurückbleiben), Palmblatt, Eislöffel, Eisspaten und Rührstäbchen aus Holz, Trinkhalme aus Papier – die Auswahl an Plastikalternativen ist mittlerweile groß. Immer beliebter wird auch das Mitbringen vom eigenen wiederverwendbaren Eisbecher und Löffel zur Eistheke, denn das ist nicht verboten, ähnlich wie dem bereits in Bäckereien etablierten To Go-Konzept. Aus hygienischen Gründen dürfen die mitgebrachten Eisbecher aber nicht hinter die Theke, weshalb das Eis mit der Kelle eingefüllt wird.

Immer beliebter wird auch das Mitbringen vom eigenen wiederverwendbaren Eisbecher und Löffel zur Eistheke, denn das ist nicht verboten, ähnlich wie dem bereits in Bäckereien etablierten To Go-Konzept. Aus hygienischen Gründen dürfen die mitgebrachten Eisbecher aber nicht hinter die Theke, weshalb das Eis mit der Kelle eingefüllt wird.


Welche Zertifikate stehen für einen nachhaltigen Gastronomiebetrieb?

Das Greentable – Zertifikat können Gastronomiebetriebe erhalten, wenn sie mindestens 50 Prozent der von Greentable geforderten Kriterien für Nachhaltigkeit in der Gastronomie erfüllen. Beispielweise sind das die Verwendung von lokalen und saisonalen Produkten oder die Bekämpfung von Umweltschäden.

Green Chefs bietet die Möglichkeit, über eine Mitgliedschaft Verantwortung für Nachhaltigkeit in der Gastronomie zu übernehmen. Mitglieder übernehmen Verantwortung für die Umwelt, die Region und die eigenen Mitarbeiter. Beide Auszeichnungen berücksichtigen ökologische, ökonomische und soziale Aspekte der Nachhaltigkeit. Das bereits bekannte und etablierte europäische Bio-Siegel ist eine wertvolle Zertifizierung für Gastronomiebetriebe, die Nachhaltigkeit umsetzen möchten. Ebenso wie das Eco Management and Audit Scheme (EMAS) der europäischen Union für geprüftes Umweltmanagement.

Ziel der ökologischen Nachhaltigkeit in der Gastronomie ist die Reduzierung von Schadstoff – und Co2- Emissionen in die Umwelt. Ökologische Kriterien sind zB. Abfallaufkommen, Materialverbrauch und Wasserverbrauch. Sinnvolle Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen sind zB. die Verwertung von Speiseresten oder das Angebot von kleineren Portionsgrößen für Kinder.

Die ökonomische Perspektive berücksichtigt die Wirtschaftlichkeit, Rentabilität und das ethische Handeln des Gastronomiebetriebes. Der wichtigste Begriff ist hier ein „fairer Handel“, welcher das „Überleben“ aller Interessensgruppen (zB. Hersteller, Lieferanten, Landwirte und Mitarbeiter) in einer nachhaltigen Kette, sichert. Durch regionalen Einkauf wird die regionale Wirtschaft gestärkt. Die zB. dadurch entstandenen Arbeitsplätze stehen für eine ökonomische Nachhaltigkeit. 

Ist das Angebot an veganen Produkten nachhaltig?

Eine vegane Lebensweise bedeutet nicht automatisch, dass man nachhaltig lebt. Die Nachfrage nach veganem Eis steigt aber stetig und ein Abwärtstrend ist noch nicht zu erwarten. Ein veganer Lebensstil ist allgemein umweltfreundlicher, denn eine vegane Ernährung produziert laut Umweltbundesamt rund 40 Prozent weniger CO2-Emissionen. Auch hier ist wichtig alle ökologischen und ökonomischen Faktoren im Blick zu behalten, um „nachhaltig“ zu sprechen.